Heute – letzter Urlaubstag, Mama muss schon wieder arbeiten – mit Sohnemann im Deutschen Museum gewesen. Warum auch nicht das Wetter war ja mistig und somit perfekt für ein bisschen Indoor-Bildung.
Jedenfalls ist es ein Riesenabenteuer geworden
– also für mich, ich habe schließlich aus bekannt guten Gründen seit 10 Jahren keinen Fuß mehr in ein öffentliches Nahverkehrsmittel gesetzt.
Aber was tut man nicht alles für den Nachwuchs der unbedingt S-Bahn fahren wollte.
Zuerst lief alles ganz gut, bei uns in der Münchner Peripherie fast ausschließlich Berufstätige am Bahnsteig. Aber je weiter wir Richtung Innenstadt fuhren desto mehr stieg die babylonische Sprachverwirrung im Inneren des Zuges.
Schon am Leuchtenbergring
war ich zur Überzeugung gekommen, dass meine persönliche Armlänge Abstand die von King Kong sein müsste, alles andere wäre sinnlos. Nach einer Pipipause mit Junior am Ostbahnhof mussten wir wegen einer Betriebsstörung auf dem relativ überfüllten Bahnsteig den nächsten Zug abwarten.
Ich hab mir dann spontan bei Amazon die Bahnstiefel auf dem Bild bestellt.
Angeblich besonders standfest, rutschsicher und durch das hohe Eigengewicht schwer zu werfen, warten wir es ab.
Und was mir ganz extrem aufgefallen ist:
Jeder dritte oder vierte muss mir seine Homosexualität oder seine Sympathien dafür permanent aufs Auge drücken. Regenbogenshirts, -Kofferbänder, -Buttons…
Erinnert mich bitte daran, dass ich mir ein T-Shirt bedrucken lasse mit der Aufschrift
„Hey Sie, ja genau Sie! Bitte beachten Sie, dass ich HETEROSEXUELL bin. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.“
Naja, angekommen sind wir
Museumsbesuch erfolgreich absolviert.
Aber dass München sogar im durchgeknallt-superbunten Universum eine elitäre Sonderstellung einnimmt wurde mir zum krönenden Abschluss noch einmal besonders klargemacht (ich war auch ein bisschen selbst schuld, weil ich aus überlebenstaktischen Gründen heute morgen auf den Seitenscheitel verzichtet hatte).
Ich hatte mit meinem Sohn im Museumsshop ein Buch ausgesucht und wollte es an einer der beiden Kassen bezahlen.
Es stand nur eine Kassiererin mittig zwischen den beiden Kassen, so dass ich arglos fragte: „Rechte oder linke Kasse?“Die (natürlich linksgrüne, ich hätte es wegen des Altkleidercontainer-Outfits wissen müssen) Dame kam zur linken Kasse, zwinkerte mir verschmitzt-verschwörerisch zu und sagte: „Rechts wäre auch gegangen, aber Links ist mir natürlich lieber“
Zwinkerzwinkerzwinker
Minga, du machst mi fertig
Markus Kink
Be the first to comment